Mit dem Wortstamm üben die Schülerinnen und Schüler gleichzeitig die Regeln der Rechtschreibung sowie die regelmäßigen und unregelmäßigen Verben.
Grammatik und Rechtschreibung zusammen? Viele fragen sich vielleicht: Wie geht das denn? Ganz einfach: Eine Wortfamilie hat bei unregelmäßigen (auch: starken) Verben unterschiedliche Wortstämme, jedoch bei regelmäßigen (auch: schwachen) nur einen Wortstamm. Es kommt vor, dass bei den starken Verben die Schreibweisen unterschiedlich sind und dies direkt unter die Lupe genommen wird.
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Die Lernenden sehen in der bildlichen Darstellung eines Baumes (wie nebenstehend) ganz genau, wie sich der Wortstamm in der Schreibweise innerhalb einer Wortfamilie verändern kann, und so bauen sie sich gleichzeitig im Bereich der Orthografie ihren Lernwortschatz auf.
»komm« schreiben wir mit doppeltem Konsonanten »mm«, weil der Vokal »o« davor kurz ausgesprochen wird, hingegen spreche ich das »a« in »kam« lang aus und schreibe deswegen nur ein »m«.
Mit dem Thema »Wortstamm, Wortfamilie« lehre ich in meinem Förderunterricht die Rechtschreibung und die Wortart Verben, selbstverständlich getrennt voneinander, sonst besteht die Gefahr der Überforderung. Gehen wir der Sache doch einmal auf den Grund.
Übungen zu Verben mit dem Wortstamm lern
Verben sagen uns, was jemand tut. Während des Konjugierens verändert sich bei den unregelmäßigen (starken) Verben der Wortstamm, hingegen bleibt der Stamm bei den regelmäßigen erhalten.
Auf dem Bild sehen wir ein unregelmäßiges Verb mit vier verschiedenen Stämmen:
- trink
- trank
- trunk
- tränk
Bei diesem Wortstamm änderte sich jeweils immer der Vokal. Wir konjugieren nun einmal in der dritten Person in allen Zeitformen:
Präsens
Präteritum
Perfekt
Plusquamperfekt
Futur 1
Futur 2
er trinkt
er trank
er hat getrunken
er hatte getrunken
er wird trinken
er wird getrunken haben
Regelmäßige Verben sind schwache Verben. Sie verändern ihren Wortstamm nie. Zusammen mit meinen Schülern haben wir dadurch folgende Eselsbrücke zur Unterscheidung schwacher und starker Verben verfasst:
»Schwache bleiben und starke
verändern sich.«
Diesen Satz kann man zweideutig im Unterricht besprechen. Schwache Verben behalten ihren einen Wortstamm und auch schwache Menschen bleiben dem treu, was sie haben, da sie Veränderungen scheuen.
Hingegen ändern starke Verben ihren Wortstamm, und so auch die starken Menschen. Sie lieben Veränderungen in ihrem Leben, riskieren gern einmal neue Wege.
Auf diese Weise schaffe ich den Kindern Bilder, die sie mir Wochen später noch erklären können.
Auf dem Bild sehen wir den Wortstamm »pflanz«. Auch hier konjugieren wir nun einmal in allen Zeitformen:
Präsens
Präteritum
Perfekt
Plusquamperfekt
Futur 1
Futur 2
er pflanzt
er pflanzte
er hat gepflanzt
er hatte gepflanzt
er wird pflanzen
er wird gepflanzt haben
Rechtschreibung mit dem Wortstamm üben
Auch in der Rechtschreibung könnten die Lernenden verschiedene Bäume einsetzen, vielleicht sogar selbst die Stämme mit passenden Vor- und Nachsilben suchen, denn somit prägen sie nicht nur den Wortstamm, sondern auch die Zusammenschreibung von Verben mit den verschiedensten Vorsilben. Schauen wir uns die Wortfamilie seh, sieh, sah an.
Hier ergeben sich folgende Verben:
sehen, (ich) sehe, (du) siehst, (er) sieht, (ihr) seht, sah, sahst, sahen, saht, gesehen, absehen, ansehen, einsehen, durchsehen, versehen, versehe, versiehst, versieht, verseht, versah, versahst, versaht
Wörter aus anderen Wortarten lassen sich hier ebenso bilden. Erweitere diese Aufgabe mit einer entsprechenden Zuordnung. Hierbei wird den Kindern der Fokus auf die verschiedenen Endungen gezeigt, die ihnen die Unterteilung erleichtern und somit das Groß- und Kleinschreiben differenzieren. Da ich mich mehr auf die Verben konzentriert habe, sind jetzt weniger typische Endungen auffindbar. In dieser Wortfamilie sind dadurch jetzt nur für Adjektive typische Nachsilben zu finden: -bar, -end.
Adjektive (Wiewörter): sehend, absehbar, einsehbar, einsehend, absehend durchsehend
Nomen (Substantive): Sehkraft, Sehtest, Sehfehler, (ein) Versehen
Auch diese Wortfamilien zählen zu den häufigsten Fehlern: lehr + leer + lern.
Alle drei werden von einigen meiner Schülerinnen und Schüler gern durcheinandergewürfelt. Ich gebe als kleine Stütze immer folgende Sätze mit: Denke bei »lehr« an den »Lehrer«. Der Lehrer hat ein »h«. ODER Denke bei »leer« an das »ausleeren«. Da diese Methode nur bei sehr wenigen hilft, ziehe ich immer als prägendes Bild den Baum vor.
Rechtschreibung und Verben nach dem Wortstamm üben
- Umfang: 48 A4-Seiten
- Schultyp: Förderschule; Grundschule, Realschule, Hauptschule, Gymnasium
- Klassen: 4-7
Wortspiel: Wer wird Wortstamm-Profi?
- Wortspiel mit 130 Spielkarten zum Ausschneiden
- Umfang: 72 A4-Seiten
- Schultyp: Förderschule, Grundschule, Sekundarbereich - aber auch privat
- Klasse: ab 3. Klasse
Beide Lernmaterialien gibt es auch als Materialpaket zum günstigeren Setpreis.
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